Montag, 29. Februar 2016

Feuer in Triebwerk 1 – wie Sie eine Krise im Unternehmen erfolgreich meistern

Es gibt fünf klar definierbare Faktoren im Unternehmen, die in einer direkten Beziehung zur Fehlerquote der Firma stehen.
Das ist die Erkenntnis aus mehr als 25 Jahren wissenschaftlicher Arbeit am Führungssystem Crew-Resource-Management in der Verkehrsluftfahrt.
Denn: Hinter jeder Flugzeugcrew steht ein Luftverkehrsunternehmen mit seiner Führungs- und Qualitätsphilosophie.
Einer dieser Faktoren ist das Mitarbeiter-Training.
Unternehmen mit fehlendem oder nur sporadisch existierendem Weiterbildungs- und Trainingsangebot für seine Führungskräfte und Mitarbeiter arbeiten mit einer deutlich höheren Fehlerquote als Firmen, in denen Weiterbildung und Training zum festen Bestandteil der Unternehmensstruktur gehört.
Trainieren ist „doing“ in einer möglichst realitätsnahen Trainingsumgebung.
Nun kann man aus unserer Erfahrung die theoretischen Inhalte, Methoden und Instrumente des Crew-Resource-Managements (CRM) in der Verkehrsluftfahrt nur dann wirklich erfolgreich in der Führungspraxis anwenden, wenn zwei Voraussetzungen erfüllt sind:
  1. Es müssen Transferszenarien zwischen CRM und HR-Management im Unternehmen geschaffen werden. Das CRM ist für die Besonderheiten eines Luftverkehrsunternehmen entwickelt worden und daher nicht ohne „Übersetzung“ anwendbar. Das heißt, es muss einen direkten Bezug zu Situationen aus dem Führungsalltag eines Unternehmens geben.
  2. Die gewonnenen theoretischen Erkenntnisse der CRM-Komponenten sollten einprägsam und realitätsnah trainiert werden.
Erst diese beiden Bedingungen erlauben das Umsetzen dieses außerordentlich erfolgreichen Führungs- und Entscheidungsmodells der Luftfahrt in jede andere Branche.

Wie kann man das machen?
Ein Beispiel: 
Sie haben im Team die Grundkenntnisse zum Führen eines Airbus-A320 im Simulator unter Anwendung der CRM-Kriterien erlernt.
Sie fühlen sich schon recht sicher und starten bei bestem Wetter auf einem Verkehrsflughafen irgendwo auf der Welt. Das Anwenden der Checklisten erleichtert Ihnen die sich wiederholenden Abläufe im Cockpit.
Auf einmal wird es laut!
Kurz vor dem Abheben ertönt ein schrilles Klingelsignal und mehrere Anzeigen vor und über Ihnen blinken rot.
Der erste Reflex, das Flugzeug sofort zu stoppen, kann nicht realisiert werden, da die Startabbruchgeschwindigkeit schon überschritten ist und die restliche Startbahn zum sicheren Anhalten nicht mehr ausreicht.
Es gibt nur eine richtige Entscheidung: Den Startvorgang fortsetzen.
Ihr Teampartner rechts als „Pilot not flying“ ruft: „Triebwerk Nr. 1 Feuerwarnung“.
Sie rufen als „Pilot flying“ laut: „GO!“.
Stress wird deutlich spürbar, denn Sie haben vergessen, dass Sie in einem Simulator sitzen.
Sie und Ihr Teampartner rechts neben Ihnen im Cockpit haben vorher die Rollen dieses Fluges vereinbart.
Und jetzt erinnert Sie der Instruktor an die erste und wichtigste Regel im Gefahrenfall:
FIRST FLY THE AIRCRAFT
Also fliegen Sie, führen den Startvorgang weiter, obwohl Sie mittlerweile im Bilde darüber sind, dass Ihr Triebwerk 1 höchstwahrscheinlich brennt.
Ihr Teampartner geht mit Unterstützung des Instruktors die auf einem Bildschirm automatisch erscheinende Notfallcheckliste für ein in Brand geratenes Triebwerk durch und kommuniziert sie laut an Sie.
Er stellt das Triebwerk ab, löst den Feuerlöscher aus und startet das Hilfsaggregat für ein Backup der Strom-, Druckluft- und Hydraulikversorgung.
Dabei ruft er Ihnen auch die richtige Geschwindigkeit für den einmotorigen Steigflug zu, dreht diese in den Flugcomputer ein und setzt die verbleibenden Handgriffe der „After-Take-Off“-Checkliste laut mitsprechend um.
Und was machen Sie die ganze Zeit als „Pilot flying“ (das ist Ihre Rolle für den Flug)?:
FLY THE AIRCRAFT
Sie vertrauen darauf, dass Ihr Teampartner seine Rolle kennt, Ihnen das System Flugzeug vom Hals hält und Sie informiert, damit Sie Ihre alles entscheidende Aufgabe richtig ausführen können:
FLY THE AIRCRAFT
Nur darauf konzentrieren Sie sich, ganz und gar.
Nach 60 Sekunden ist alles vorbei. Das Feuer ist aus, Ihr Airbus steigt mit einem Motor inzwischen mit Hilfe des Autopiloten sicher weiter, die Checkliste ist wieder komplett „grün“ und Sie beraten beide mit Hilfe der Checkliste „Aircraft operation single engine“, was jetzt das Beste wäre.
Sie hätten diese 60 Sekunden nicht fliegend überstanden, wenn Sie die erste und elementare Regel nicht sofort beherzigt hätten:
FIRST FLY THE AIRCRAFT

Und jetzt drücke ich als Ihr Instruktor die „Pause“-Taste im Simulator und formuliere die Überschrift neu:
Ihr größter Kunde ist plötzlich insolvent – wie meistern Sie die Krise im Unternehmen erfolgreich?
Und jetzt kommt der Transfer: Ihre Führungsrolle, Ihre Entscheidungen, Ihr Stressmanagement und vor allem: Ihre Kommunikation.


Die Transferzeit setze ich mit:
60 Sekunden = 60 Tage
Die Rahmenbedingung:
Der Kunde macht 25 % Ihres Umsatzes aus
Mein Tipp:
Nehmen Sie die gerade erfolgreich gemeisterte Situation im Cockpit als Vorbild.
Und hier eröffne ich die Diskussion im Seminarteam zur Lösung dieses Problems, mit den gerade trainierten Regeln eines von Ihnen erfolgreich praktizierten CRM im Cockpit.

Samstag, 27. Februar 2016

Führungskräfte-Coaching im eigenen originalgetreuen Airbus-A320-Flugsimulator in Hamburg

Am 1. Juni 2016 eröffnen wir unser eigenes Seminar- und Coaching Center in Hamburg.
Im Neubau des ADAC Hansa e.V. in der Amsinckstr. 41 beziehen wir den eigens für diese Form der Seminare gestalteten Airbus A320 Simulatorraum in der 3. Etage.
Erstmals gibt es damit in Deutschland die ideale Kombination aus Seminarraum und Flugsimulator speziell für Führungskräfte-Trainings.
Bis maximal 15 Personen trainieren wir hier in Hamburg zu den Themen Führung, Stressmanagement, Fehlermanagement, Kommunikation und Entscheidungsfindung mit direktem und einprägsamem Praxisbezug im Cockpit unseres nagelneuen Verkehrsflugzeug Simulators.
Sie wenden dort das in der Theorie erarbeitete Wissen in einer einmalig realen Szenerie sofort an.

Lernen Sie bei uns die in der Verkehrsluftfahrt vielfach bewährten Methoden und Instrumente des Crew-Resource-Management (CRM) kennen, um Ihre Mitarbeiter noch erfolgreicher zu führen und die Fehlerquote im Unternehmen stark zu senken.
Das begleitende Training im Flugsimulator fördert nicht nur Ihre Teamleistung erheblich, sondern festigt die gewonnenen Erkenntnisse in einzigartiger und unvergesslicher Weise.
Sie werden im Cockpit zu den wesentlichen Instrumenten und Methoden des Führungsmodells CRM einen direkten Transfer zu Ihrem Führungsalltag im Unternehmen bilden.
Wir haben dazu spezielle Cockpit- und Flugszenarien rund um den Globus entwickelt und mit Beispielen aus dem klassischen Unternehmensalltag verbunden.
Und ganz nebenbei lernen Sie das populärste Verkehrsflugzeug der Welt fliegen, starten und landen.
In dieser Art Simulatoren werden auch die heutigen Verkehrsflugzeugführer trainiert und zur fehlerärmsten Arbeitsgemeinschaft der Welt ausgebildet.
Neben geschlossenen Trainings für Unternehmen werden wir in Hamburg ab August 2016 auch einige offene Tages-Seminare zu den Themen des Transfers
CRM – HR Management in kleinen Gruppen bis zu 7 Personen anbieten.

Events mit größeren Gruppen veranstalten wir exklusiv zusammen mit unserem Partnerunternehmen in der Verkehrsfliegerschule der Lufthansa am Flughafen Bremen oder in den weltweit bekannten
Flight-Trainings-Centern der Lufthansa in Frankfurt am Main oder Berlin.

Freitag, 19. Februar 2016

Stress erhöht die Fehlerquote um das 11-fache

Im Rahmen der Forschung und Entwicklung des Crew-Resource-Managements (CRM) in der Verkehrsluftfahrt kamen die Analysten und Wissenschaftler zu einem sicheren Ergebnis:
Stress erhöht die Fehlerquote bei der Crew um das 11-fache!

Stress verringert Kreativität und Belastbarkeit deutlich.

Hier ist nicht die Kreativität „wir haben uns alle lieb, tanzen unseren Namen und bilden einen Sitzkreis“ gemeint, sondern die Kreativität, die bei nicht vorhersehbaren Ereignissen die Sicherheit von Passagieren und Besatzung garantiert, oder – in Ihrem Fall – den Fortbestand Ihres Unternehmens.

Stressfördernd sind zum Beispiel folgende Faktoren:

Unsichere Unternehmensstrukturen, unklare oder fehlende Kommunikation, fehlende oder wenig Fortbildung, häufige Reorganisationen, hohe Mitarbeiter-Fluktuation sowie inhomogene Personalstruktur durch unpräzises Recruiting und nicht nachvollziehbare Beförderungspraktiken.

Letztlich verlieren Firmen und Organisationen mit permanenten Stress-Problemen immer mehr an Kundenreputation, verursacht durch fatale Fehler. Der Volkswagenkonzern ist nur ein Beispiel, der Flughafen BBR und der Bau der Elbphilharmonie in Hamburg zeigen ein entsprechendes Bild unter der Beteiligung staatlicher Organisationen.

Ein großer Stress- und Unzufriedenheitsfaktor ist auch eine fehlende, persönliche Wachstumsperspektive im Unternehmen.
Mitarbeiter möchten Verantwortung, mit klaren Stellenbeschreibungen und Aufgaben.
Dazu gehört auch eine „positive“ Hierarchie, basierend auf gegenseitiger Wertschätzung und Verlässlichkeit.


In den Cockpits der Verkehrsflugzeuge hat das in mehr als 25 Jahren harter Arbeit zur Wandlung des Helden der Lüfte (wie ein Flugkapitän gerne gesehen wurde) zur erfahrenen und häufig trainierten Cockpit-Führungskraft mit hoher Fachkompetenz geführt.
Diese positive, wertschätzende Hierarchie in der Kabine führt zu deutlich weniger Stress für die Besatzung.

Gute Mitarbeiter halten

Was tut ein Mitarbeiter, der an seinem Arbeitsplatz keine wirkliche Anerkennung und Wertschätzung mit einer persönlichen Wachstumsperspektive erfährt?
Er sucht sich dieses Umfeld in seiner Freizeit: der erste Schritt zur inneren Kündigung im Unternehmen.
Allein hier bei XING suchen, je nach Branche, zwischen 40 und 90 % aller Nutzer latent einen neuen Job.
Suchen Sie mal nach dem Begriff „neue Herausforderung“ unter „ich suche“!
"Ich warte auf ein besseres Angebot" heißt: "in meinem Unternehmen stimmt für mich was nicht!"

Für die Firma ist das in doppelter Hinsicht fatal

Zum einen kostet jede Mitarbeiter-Rochade eine Menge Geld, oft verbunden mit dem Verlust von wertvollem Knowhow.
Zum anderen fördert es das "Burn-out-Syndrom".

Warum?

Durch die latente Unzufriedenheit am Arbeitsplatz und das zunehmende Freizeitengagement gerät der Mensch oft an seine psychischen und physischen Grenzen. Wenig Schlaf, ungesunde Fast Food Ernährung und wenig körperliche Bewegung zahlen dann oft zusätzlich darauf ein.
In den letzten 7 Jahren hat sich die Zahl der Krankheitsbilder um den „Burn-out“ um das 14-fache erhöht – Tendenz weiter schnell zunehmend.

Gepaart mit dem steigenden Fachkräftemangel entsteht in vielen Unternehmen ein für das Unternehmen fataler, oft tödlicher Kreislauf, da die verbleibenden Mitarbeiter die Ausfälle kompensieren müssen und oft bald selbst Opfer werden. Die Fehlerquote steigt und steigt.

Glauben Sie mir, Sie können noch so viel Hochglanzwerbung in Auftrag geben, noch so tolle Slogans durch Agenturen erfinden lassen – gemessen wird Ihr Unternehmen letztlich an der Leistung gegenüber seinem Kunden.
Strotzt die vor Fehlern wird der Kunde die erste Gelegenheit nutzen, sich von Ihnen zu trennen!

Große Unternehmen haben das schmerzlich lernen müssen und tun es noch, kleine und mittlere verschwinden meistens vom Markt oder werden übernommen.

Führungskraft ist Vorbild

Unternehmenskommunikation nach innen ist keine Stabsfunktion, sie sollte in jeder Hierarchiestufe von jedem gelebt werden. Führungskräfte haben hier eine nicht hoch genug einzuschätzende Vorbildfunktion.
In der Luftfahrt wurde wissenschaftlich sicher nachgewiesen, dass fast 80 % der Sicherheit von der Besatzung garantiert werden, nur 20 % von allen anderen Faktoren.

Schon Steve Jobs sagte:
Ein erfolgreiches Unternehmen zu führen bedeutet: Gute Mitarbeiter finden und halten! 




Mitarbeiter, die ständig unter Stress gesetzt werden, sind nicht zu halten. Sie gehen oder fallen aus.
Das gilt vom Pförtner bis zur hochqualifizierten Fachkraft.

In der Medizin ist diese Erkenntnis jetzt auch angekommen, nachdem erheblich mehr Wettbewerb entstanden ist und viele Leistungen dem Patienten direkt verkauft werden müssen.

Machen Sie doch mal eine Checkliste, wie es in Ihrem Unternehmen steht.
Gerne stelle ich Ihnen die Punkte dieser Liste aus der CRM-Forschung zur Verfügung.
Machen Sie den „Human Factor“ zum Mittelpunkt Ihrer Führungsenergie und Sie haben 80 % Ihres Erfolges gesichert!

Dienstag, 9. Februar 2016

Zum Ziel trotz Stress: das Erfolgsgeheimnis


Zum Abschluss unseres Stressmanagement-Seminars gibt's immer eine Überraschung im Cockpit.

Nach dem Trainieren der Kommunikation unter Stress und den Flugübungen sollte diesmal ein Seminarteilnehmer im Original-Airbus-A320-Simulator nach doppeltem Triebwerkausfall kurz vor der Landung in Dubai, das Flugzeug sicher im Gleitflug auf die nächstgelegene Piste bringen.

Insgesamt waren bei 3.000 m Flughöhe 9 Minuten Zeit für das Überwinden des Schrecks, die Entscheidungsfindung und die möglichst fehlerarme Ausführung – es gab nur einen Versuch!

Das Geheimnis des Erfolgs liegt in der klaren Aufgabenteilung, einer sehr knappen, einfach gehaltenen und auf den Seminarteilnehmer zugeschnittenen Kommunikation sowie einer ruhig-konzentrierten Atmosphäre im Cockpit.
Der Seminarteilnehmer flog aus dem Kommandantensitz (links) den A320 manuell nach meinen Vorgaben. Er steuerte, ich erledigte als Instruktor den Rest, wie Systembedienung und Navigation.

Diese Aufgabenteilung ist bei Seminarende mit fast jedem Teilnehmer möglich.

Die Teilnehmer haben vor Seminarbeginn in der Regel noch nie in einem Flugzeugcockpit gesessen und verfügen über keine Kenntnisse im Führen eines Flugzeuges.
Sie erleben im Seminar das Erlernte jetzt unter echtem Stress und erfahren dabei, wieviel die Kombination aus richtiger Kommunikation, klarer Aufgabenverteilung und angstfreier Instruktor/Teilnehmer-Atmosphäre ausmacht.

Auch die offene Ansprache von Fehlern oder Unklarheiten ist dabei äußerst wichtig. Sie vermeidet eine Verkettung an Missverständnissen mit fatalen Folgen in dieser sehr heiklen Situation.

Fazit

Instruktor und Seminarteilnehmer waren nach nur 3 Stunden zum Schluss des Stress- und Kommunikationstraining im Cockpit so gut aufeinander eingespielt, dass selbst diese Extremsituation erfolgreich zu meistern war.


Die Erkenntnis

Die Anwendung der wesentlichen Komponenten des Crew Resource Management erhöht dauerhaft den Erfolg Ihrer Arbeit und Ihres Unternehmens!